Passwörter sollen uns schützen, doch oft werden sie zur nervigen Pflicht. In diesem Beitrag erfährst du, warum starke Passwörter die Grundlage deiner digitalen Sicherheit sind, wie du sie ganz einfach erstellst sowie verwaltest – und warum sie viel mehr Bedeutung haben, als du vielleicht denkst.
Dein digitales Zuhause: offene Tür oder sicher verschlossen?
Du schließt jeden Abend deine Haustür ab. Vielleicht hast du sogar eine Alarmanlage oder eine Kamera installiert.
Doch wie sieht es mit deinem digitalen Zuhause aus?
Wenn du ehrlich bist, nutzt du vielleicht:
- ein Passwort für mehrere Konten,
- notierst es irgendwo zwischen Notizblock, Zettelwirtschaft und Handyfotos
- oder setzt es jedes Mal zurück, weil du dich nicht erinnern kannst.
Vielleicht denkst du dir auch:
„Als kleine Selbständige bin ich doch für Hacker völlig uninteressant.“
Aber Hacker denken anders. Sie suchen nicht nach dir persönlich, sie suchen nach Schwachstellen. Und ein schwaches Passwort ist für sie wie eine offene Haustür. Deine Haustür würdest du schließlich auch nicht einfach offenstehen lassen, oder?
Denn eine offene Haustür hat ihren Preis:
📩 E-Mails werden in deinem Namen verschickt
🔓 Kundendaten landen in den falschen Händen
💸 Geld verschwindet von deinem Konto
Und das Schlimmste daran?
Deinen Kundinnen erklären zu müssen, dass auch ihre Daten betroffen sind. Auweh.
Passwort = Schutzschild
Ein Passwort ist nicht einfach nur ein paar Buchstaben und Zahlen.
Es ist dein erstes Schutzschild, das deinen digitalen Besitz verteidigt, so wie das Schloss an deiner Haustür dein Zuhause schützt.
Ein starkes Passwort ist deshalb kein Luxus, sondern die Grundlage deiner digitalen Sicherheit.
Es macht Hackern das Leben schwer und schützt dich vor schlaflosen Nächten.
So kreierst du starke Passwörter
Starke Passwörter sind weniger kompliziert, als du denkst. Wichtig sind vor allem Länge und Vielfalt:
- mindestens 15 Zeichen
- Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
- für jeden Zugang ein eigenes Passwort
Kreative Ideen:
- Aus „Ilovemycat“ wird „Il0v3MyC@t#2023“
- Drei zufällige Wörter mit Sonderzeichen: „Blume-Tasse-!Schmetterling“
- Ein Satz, den nur du verstehst: „Hund+Katze=2Tiere“
- Wenn möglich, nutze Emojis: „🌸C@fé#2024☕“
Tipp: Teste die Stärke deines Passwortes hier.
Finger weg von diesen Passwörtern!
Diese Passwörter sind so gut wie offen:
- „123456“ oder „Passwort1“
- Namen von Haustieren oder Familienmitgliedern
- Geburtstage oder Jubiläen
- Wiederholte Zeichen („aaaaaa“, „111111“)
- Ein Passwort für mehrere Accounts
Hacker nutzen solche Schwächen gezielt aus. Sie scannen das Internet nach Standardpasswörtern und dringen damit in Konten ein, ohne dich überhaupt zu kennen.
Dein Gamechanger: ein Passwortmanager
„Ich kann mir doch nicht hunderte Passwörter merken!“
Stimmt. Und genau dafür gibt es Passwortmanager.
Ein Passwortmanager ist wie eine digitale Schatzkiste:
- Er speichert alle Passwörter verschlüsselt.
- Du musst dir nur ein Master-Passwort merken.
- Er erstellt automatisch starke, sichere Passwörter für dich.
Meine (unbezahlten) Empfehlungen:
2FA: dein zweites Schutzschild
Ein starkes Passwort ist wichtig, aber noch wirksamer wird es mit 2FA (=2-Faktor-Authentifizierung). So brauchst du neben dem Passwort noch einen zweiten Code z.B. aus einer Authenticator App (2FAS, Ente oder Aegis). Selbst wenn jemand dein Passwort kennt, gestaltet sich ein Login ohne diesen zusätzlichen Code, sehr schwierig.
Passkeys: die Zukunft ohne Passwort?
Passkeys sind ein neuer Weg, dich anzumelden und das ganz ohne Passwort. Statt Buchstaben und Zahlen nutzt du ein Schlüsselpaar. Mit Face ID oder Fingerabdruck kannst du dich dann mühelos und sehr sicher einloggen.
Noch sind Passkeys nicht überall verfügbar. Probiere sie zuerst bei Diensten wie Amazon oder Google aus. In ein paar Jahren könnten sie Passwörter komplett ablösen.
Deine 360° Zusammenfassung
🦉 30 % empfinden Passwort-Zurücksetzen als sehr stressig
🦉 39 % nutzen den Namen ihres Haustiers als Passwort
🦉 Minimum 15 Zeichen, Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen
🦉 Jeder Account braucht ein eigenes Passwort.
🦉 2FA aktivieren, um doppelt geschützt zu sein
🦉 Passwortmanager verwenden und sich nur ein Master-Passwort merken.
Dein nächster Schritt
- Installiere einen Passwortmanager: deine digitale Schatzkiste für alle wichtigen Schlüssel
- Tausche alte Passwörter gegen neue, starke Schutzschilder aus
- Aktiviere 2FA: den zusätzlichen Riegel an deiner digitalen Haustür
Du kennst die Schritte und möchtest sie nicht allein gehen?
Schreib mir gerne an ordnung(a)digitaleeule.at und wir machen gemeinsam den ersten Schritt.
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